Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ soll der Generalmajor des „Zentrums Innere Führung“ in Koblenz bei der Sportveranstaltung „Invictus Games“ für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten in Düsseldorf versucht haben, einen Soldaten gegen dessen Willen auf den Mund zu küssen.
Der Generalmajor selbst hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das Verteidigungsministerium hat den Bundestag über den Fall informiert.
Die Bundeswehr hat erst Anfang des Monats eine neue Grundsatzlinie zum Umgang mit sexueller Belästigung eingeführt. Diese sieht unter anderem straffere Sanktionen für Täter vor.
Reaktionen
Der Fall hat in der Bundeswehr und in der Politik für Entsetzen gesorgt. Der Präsident des Deutschen BundeswehrVerbandes, André Wüstner, sagte, es sei „unfassbar“, dass ein hochrangiger Offizier sich so verhalte.
Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Amira Mohamed Ali, forderte den Verteidigungsminister auf, „unverzüglich und transparent“ aufzuklären.
Auswirkungen
Der Fall könnte das Image der Bundeswehr beschädigen. Die Bundeswehr hat in den vergangenen Jahren gelegentlich mit Vorwürfen sexueller Belästigung zu kämpfen gehabt.
Die neue Grundsatzlinie zur Bekämpfung sexueller Belästigung ist eine Reaktion auf diese Vorwürfe. Sie soll dazu beitragen, dass die Bundeswehr ein sicherer Ort für alle Soldatinnen und Soldaten ist.
Update 28.10.23
Zwischenzeitlich wurde der Generalmajor in den Ruhestand versetzt, weitere Einzelheiten finden sie hier.