Bekanntlich haben Beamte einen Beihilfeanspruch, der aber nicht alle Krankheitskosten abdeckt. Ergänzend muss eine private Krankenversicherung (bei Beamten häufig bei der Debeka) abgeschlossen werden, die in den vergangenen Jahren teilweise teuerer geworden ist. Es stellt sich die Frage, wie Beamte die Beiträge in der Zukunft bezahlen können.
Als Problem stellt sich dar, dass die Beiträge nicht linear jährlich um einen überschaubaren Betrag (z.B. 2 bis 3 %) steigen. Vielmehr müssen nach geltendem Recht bestimmte Stufen überschritten werden, bevor eine Erhöhung durch den Versicherer erfolgen darf. Dies hat dazu geführt, dass teilweise die Prämie innerhalb eines Jahres um rund 100 Euro pro Monat gestiegen ist. Hier können besonders Probleme in Alleinverdienerehen mit mehreren Kindern entstehen.
Beruhigend ist zunächst einmal festzuhalten, dass aufgrund der Alterungsrückstellungen ab dem 60. Lebensjahr weniger gravierende Erhöhungen zu erwarten sind.
Das Problem sind vornehmlich die Lebensjahre 50 bis 60. Hier ist mit den stärksten Erhöhungen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund sollte gerade für diese Lebensjahre eine separate Ansparung erfolgen, um die Finanzierung sicherzustellen.
Sofern weiterhin finanzielle Probleme bestehen, ist ein Tarifwechsel mit geringeren Leistungen oder einem höheren Selbstbehalt zu erwägen. Hierdurch würde die Prämie sinken. Dies sollte aber nur der letzte Schritt sein, da gerade im Alter wieder ein höhenwertiger Tarif gewünscht ist. Der Wechsel ist dann aber aufgrund einer erforderlichen Gesundheitsprüfung häufig nicht mehr möglich.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, gegen die Beitragserhöhung rechtlich vorzugehen. An die Beitragserhöhung bestehen gewisse formelle und inhaltliche Anforderungen, so dass ein entsprechendes Ansinnen versucht werden kann. Bestimmte Anwaltskanzleien haben sich hierauf auch spezialisiert, die leicht im Internet gefunden werden können. Man muss sich aber auf einen langjährigen Rechtsstreit mit dem Versicherer gefasst machen, da Beitragserhöhungen von den Versicherern in der Regel nachhaltig verteidigt werden.
Auf nachhaltige Strukturreformen des Gesetzgebers sollte man sich eher nicht verlassen. Dafür sind die Parteien in dieser Frage zu zerstritten. Parteien wie die SPD wollen die PKV abschaffen und durch eine Bürgerversicherung ersetzen. Parteien wie die Grünen wollen die PKV zwar erhalten. In diesem Spannungsfeld sind aber keine nachhaltigen Strukturreformen zu erwarten.
Der Beamtenbund hat zu der Thematik ein interessantes Video veröffentlicht, das rund 1,5 h läuft und sehr informativ ist. Den Link finden Sie hier.